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Highlights liberaler Nationalismen

Zitate

"Ich muss die Initiative ergreifen, ich bin es, der verstehen muss, wogegen ich zuschlagen kann, nicht als Antwort auf eine repressive Tatsache, die mir widerfährt, denn es ist keine besondere Grausamkeit der repressiven Tatsachen nötig, um zum Angriff überzugehen. Das Kapital, der Staat, existieren und aufgrund der blossen Tatsache, dass sie existieren, und wären sie auch die idealen Modellgefängnisse der Welt, so wären sie genauso zu zerstören." - Insurrektionalistische antiautoritäre Internationale, Alfredo M. Bonanno, S. 233

"Mittels der gezielten Erhöhung der Anforderungen (Management by Stress) werden die Angstellten außerdem gezwungen, beständig weitere Schwachstellen bzw. zurückgehaltene Reserven in der eigenen Arbeit abzubauen. Sie werden somit zu ihren eigenen Antreibern und denen der Kollegen, ohne daß man die erhöhte Belastung dem Chef zuschreibt, da ja schließlich dafür der anonyme Marktdruck verantwortlich gemacht wird. So kommt es, daß die Unternehmen es sich zunehmend leisten können, die sogenannte "Vertrauensarbeitszeit" einzuführen, da es sich im Grunde keiner erlauben kann und will, vorzeitig nach Hause zu gehen. Im Gegenteil, die Anzahl der 'freiwillig' geleisteten Überstunden ohne Bezahlung, die Mitnahme der Arbeit nach Hause usw. nimmt zu. Der Sozialwissenschaftler Dr. Klaus Peters benannte in einer Untersuchung das Dilemma, vor dem heute die Gewerkschaften stehen: 'Wenn man unter den neuen Bedingungen an den alten Formen der Interessenpolitik festhalten wollte, müßte man jetzt die Beschäftigten vor sich selbst schützen. Und das kann nicht gelingen!'" - Hauptsache Arbeit, Ludwig Unruh, S. 24f

"Ich mache mir nichts Besonderes aus dem idealisierten "Arbeiter", wie er sich in den Gedanken des bürgerlichen Kommunismus spiegelt. Wenn ich aber einen lebendigen Arbeiter aus Fleisch und Blut im Kampf mit seinem natürlichen Feind, dem Polizisten sehe, brauche ich mich nicht zu fragen, auf wessen Seite ich stehe." - Mein Katalonien, George Orwell, S. 155

"Veganismus als Veränderung des Konsumverhaltens ist nicht das Ziel eines Befreiungskampfes, sondern eine Begleiterscheinung [...]. Wenn sich an den grundsätzlichen Dingen wie den Eigentumsverhältnissen, der Produktionsweise, der Güterverteilung, der hierarchischen Organisationsstruktur usw. nichts ändert, wäre auch ein universeller Veganismus kein Durchbruch im Kampf für eine befreite Gesellschaft." - Veganarchismus, Neo C.

"Aus dem fetischistisch verkehrten Schein der Verhältnisse erklärt sich auch der weit verbreitete, besonders ausgeprägte Affekt gegen das an den Finanzmärkten akkumulierende Kapital und seine Akteure, die Banken und Finanzinvestor innen jeder Art. Denn hier stellt sich die Selbstbezüglichkeit der Bewegung des Kapitals in ihrer reinsten Form dar. Wird Kapital in der sogenannten Realwirtschaft, also in der Sphäre der Güterproduktion, verauslagt, muss es, um den Selbstzweck der der Geldvermehrung zu füllen, immer den Umweg über die Produktion von stofflichen Produkten nehmen. Der Kreislauf der Akkumulation ist erst abgeschlossen, wenn das Kapital die produzierten Waren verkauft und den in ihnen dargestellten Mehrwert realisiert hat. Die Bewegung des Kapitals folgt also dem Schema G-W-G' (Geld - Ware - mehr Geld), wobei der zusätzliche Wert durch die Verausgabung von Arbeitskraft in der Produktion entsteht. An den Finanzmärkten hingegen entfällt dieser Zwischenschritt. Hier bezieht sich das Geld unmittelbar auf sich selbst und vollzieht die Bewegung G-G' und es entsteht so der Schein, als könnte es direkt aus sich selbst heraus zusätzlichen Wert schöpfen. Marx spricht in diesem Zusammenhang vom "fiktiven Kapital". Doch das sollte nicht zu der Annahme verleiten, dieses Kapital sei irgendwie "unwirklich". Es ist genauso real wie jedes andere Kapital auch, nur dass es im Unterschied zum "fungieren den Kapital" (Marx) in der Güterproduktion keinen Wert akkumuliert, der bereits in der Vergangenheit durch die Verausgabung von Arbeitskraft entstanden ist, sondern stattdessen auf zukünftigen, erst noch zu produzierenden Wert vorgreift." - Norbert Trenkle, Irrwege der Kapitalismuskritik, S. 61

"Richtig ist allerdings, dass in der binnengeschichtlichen Entwicklung der kapitalistischen Gesellschaft die politischen Spielräume zumindest phasenweise deutlich größer waren als heute. Das gilt insbesondere für die Epoche des fordistischen Booms, der genau deshalb auch zum Bezugspunkt für eskapistische politische Phantasien geworden ist. Da die industrielle Massenproduktion noch ins tarkem Maße auf den nationalstaatlichen Rahmen angewiesen war, schon allein deshalb, weil die riesigen Produktionsanlagen nicht so ohne Weiteres verlagert werden konnten, besaß die Politik eine relativ große Macht. [...] In der Ära des fiktiven Kapitals hingegen, in der sich die Dynamik der Akkumulation in Ermangelung einer hinreichenden realökonomischen Verwertungsbasis an die Finanzmärkte verlagert hat, ist die Politik weitgehend zu einer abhängigen Variable geworden." - Norbert Trenkle, Irrwege der Kapitalismuskritik, S. 67

Graue Straßenlaterne